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Das war der Event "Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen"

Das Schweizer Gesundheitswesen ist für knapp 7% der nationalen Treibhausgasemissionen verantwortlich und hat einen erheblichen Ressourcenverbrauch. Um zu erörtern, wie diese Umweltauswirkungen reduziert werden können, fand am 19. März im Biozentrum ein Event zum Thema 'Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen' statt.

Der Event stieg im Rahmen der jährlichen Nachhaltigkeitswoche der Uni Basel. Organisiert wurde er von Studierenden im Master Humanmedizin der Uni Basel zusammen mit Health for Future und der Medizinischen Fakultät.

Nach der Begrüssung durch die Studierenden folgten die Inputreferate der drei Speaker*innen, die das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchteten:

Dr. med. Christian Abshagen, Leiter Fachstelle Nachhaltigkeit des USB, ordnete ein, warum Nachhaltigkeit für Spitäler relevant ist und zeigte am Beispiel des Nachhaltigkeitsberichts des Unispital Basels auf, wie ein Spital z.B. in den Bereichen Verpflegung und Beschaffung Massnahmen für mehr Nachhaltigkeit ergreifen kann. Abshagen hielt fest: "Sechs von neun planetaren Belastbarkeitsgrenzen sind mittlerweile überschritten. Dazu trägt auch das Gesundheitswesen bei: Die Gesundheitssysteme von Hocheinkommensländern verursachen z.B. überproportional viele Treibhausgasemissionen, während Länder mit geringem Durchschnittseinkommen am meisten von den Auswirkungen der Umweltkrisen betroffen sind."
Mehr dazu: Nachhaltigkeit am USB 

Sarah Näther, Managerin Healthcare Consulting bei PwC, berichtete aus Consultingperspektive von den Herausforderungen echter Nachhaltigkeit in Spitälern, vom Ablauf einer Beratung, von internationalen Standards sowie erfolgreichen Nachhaltigkeitsinitiativen aus Spitälern. Näther benannte Problem und Lösung wie folgt: "Das Schweizer Gesundheitswesen trägt knapp 7% des nationalen CO2 Fussabdrucks bei und liegt damit über dem weltweiten Durchschnitt. Es gibt bereits grosse Erfolgsgeschichten in Spitälern – Initiativen sind sehr individuell und müssen spezifisch identifiziert werden"
Mehr dazu: Impulspapier PwC: "Warum sich Nachhaltigkeit für Schweizer Spitäler lohnt" 

Dr. med. Tobias Heye, Leitender Arzt und Radiologie am Universitätsspital Basel, erklärte, welche immensen Energieverbräuche und CO2 Emissionen in der Radiologie entstehen und mit welchen Massnahmen sie es dort schaffen, Energie einzusparen: "Ein durchschnittlich ausgelastetes CT-Gerät verbraucht im Jahr bis zu 25’000 kWh. Das ist so viel, wie fünf Haushalte mit vier Personen in einem Jahr brauchen. Bei einem MRT-Gerät ist es mehr: Es können bis zu 140’000 kWh sein. Das entspricht dem Stromverbrauch von 26 Haushalten mit jeweils vier Personen."
Mehr dazu: Interview mit Radiologen des USB zur Reduktion des Energieverbrauchs

Anschliessend diskutierten die drei Expertinnen mit den Medizinstudierenden und nahmen Fragen aus dem Publikum auf. 

Am Ende wurde den Redner*innen als Dankeschön für ihre Teilnahme ein kleines Geschenk überreicht, offeriert von der Medizinischen Fakultät: Ein Beutel von Crowd Container mit biologischen, fairen Lebensmitteln, direkt ab Hof.

Zum anschliessendes Ausklingen und Austauschen gabe es einen Apéro, zur Verfügung gestellt von der Ässbar (Pionierin im Anti-Foodwaste-Bereich mit Backwaren vom Vortag) und Bio-Wein von Delinat.

Interessierst auch Du Dich für das Thema? Dann werde Teil von Health for Future Basel. Das ist eine globale Bewegung von Menschen aus allen Gesundheitsberufen, die sich, inspiriert durch Fridays For Future, im Klimabereich einsetzen. Das Pendant in der Schweiz wurde beim globalen Klimastreik 2019 ins Leben gerufen. Alle Menschen sind eingeladen, sich dieser Bewegung anzuschliessen und aktiv zu werden.

Siehe auch: Nachhaltigkeit im Medizinstudium