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Primo Schär übergibt Dekanat der Medizinischen Fakultät
Am 1. August 2024 tritt Prof. Dr. Primo Schär sein neues Amt als Vizerektor Forschung der Universität Basel an und gibt daher sein Amt als Dekan der Medizinischen Fakultät ab. Hier rekapitulieren wir kurz, wer uns da nach sechs Jahren intensiver Arbeit verlässt.
Schär hat Biologie studiert und im Bereich Molekulargenetik promoviert, ist seit 2003 Professor für Molekulargenetik an der Medizinischen Fakultät und betreibt Grundlagenforschung im Bereich der Krebsforschung am Departement Biomedizin. Er war von 2014 bis 2018 Vizedekan Forschung und danach Dekan der Medizinischen Fakultät.
Als Dekan nahm Schär die umfangreichen Kürzungen, die der Universität im September 2017 mit dem bikantonalen Beschluss zu Leistungsvereinbarung und Globalbeitrag auferlegt wurden, zum Anlass, zum ersten Mal in der Geschichte der Fakultät eine Arbeitsgruppe Strategie einzuberufen. Sie bestand aus Fakultätsmitgliedern und Delegierten der Universitätsspitäler und formulierte, zusammen mit weiteren Gremien, explizit die gemeinsamen Werte, Ziele und Massnahmen der Fakultät für die kommenden Jahre.
Vereinfacht gesagt ging es darum, die Medizinische Fakultät in den Stand zu setzen, "gemeinsam Grenzen zu überwinden für eine optimale Gesundheitsversorgung". Dies jedenfalls ist das Motto des Strategiepapiers von 2021, in dem die Ergebnisse der gemeinsamen Aushandlung festgehalten wurden. Dort ist zum Beispiel die Vision formuliert, die Fakultät möge Räume eröffnen und ein Umfeld gestalten, in dem kreatives Denken und inspiriertes Handeln möglich ist, in dem Forschende, Lehrende und Lernende ihr Potential entfalten und so gemeinsam Massstäbe für eine optimale Vorsorge, Behandlung und Rehabilitation setzen können.
Ein solcher Beschluss ist bemerkenswert für ein institutionelles Gefüge von der Grösse und Heterogenität der Medizinischen Fakultät und ihrer Partner. Dass die Sparrunde für die Beteiligten nicht zur Schlacht ums kalte Buffet, sondern zum Auslöser einer produktiven Selbstbestimmung wurde, ist freilich in erster Linie dem Willen der Beteiligten zu verdanken, an einem gemeinsam geflochtenen Strang zu ziehen, aber eben auch Schärs entwaffnendem Vertrauen in ihr genuines Interesse, ihre Kräfte zum Besten der Patientinnen und Patienten zu bündeln. Während seiner sechsjährigen Amtszeit ist es ihm durch ebenso engagierte wie präzise Führung, geduldiges Insistieren und leading by example gelungen, längst vorhandene Gemeinsamkeiten aufzudecken, ins Wort zu heben und so die Medizinische Fakultät gleichsam auf ihre eigene Reise mitzunehmen.
Die Prozesse, die Schär als Dekan angestossen hat, sind nicht abgeschlossen und können es auch nicht sein. So bleibt die Aushandlung gemeinsamer Werte, Ziele und Massnahmen, gerade in einer derart heterogenen Organisation, eine tagtägliche Aufgabe. Aber die Fakultät kennt sich nun viel besser, es herrscht ein gutes gegenseitiges Vertrauen, der Ton stimmt, die Bereitschaft zur Gemeinschaftlichkeit ist da, und so stehen die Chancen für die Zukunft gut, auch wenn Schär künftig anderswo längst vorhandene Gemeinsamkeiten aufdeckt.
Die herausragende Forschung der Universität Basel darf sich jedenfalls auf einen Vizerektor freuen, der die Fähigkeit hat, Menschen mit verschiedenen Interessen, Zielen und Hintergründen ins produktive Gespräch zu bringen und mit ihnen zusammen gemeinsame Werte, Ziele und Massnahmen auszuhandeln. Das soll nicht heissen, wir wüssten, was Primo in seinem neuem Amt zu tun gedenkt. Aber wir wissen zweierlei: Wir freuen uns darauf, ihn gelegentlich auf seinen neuen Mission wieder bei uns zu sehen. Und: exciting times are ahead!
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